Eretz Israel (אֶרֶץ יִשְׂרָאֵל)

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bedeutung von Eretz Israel ist besonders prägnant in der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel zusammengefasst:

„Im Lande Israel entstand das jüdische Volk. Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit.“

Eretz Israel, das „Land Israel“, bezeichnet zunächst das biblische, den Juden von Gott verheißene Land. Unterschiedliche Stellen der Torah nehmen darauf Bezug und beschreiben das Gebiet von Eretz Israel. Der Zionismus verstand Eretz Israel zunächst als einfaches Konzept und stellte weder die lebendige Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und Eretz Israel, noch das Recht der Rückkehr der Juden nach Eretz Israel in Frage. Dabei definierte der Zionismus Eretz Israel jedoch nicht mehr als religiöses Symbol, was es über zwei Jahrtausende war, sondern als konkrete nationale Heimat. Eretz Israel als religiöses und spirituelles Symbol wurde vor allem von Rav Kook erneuert und erlangte nach dem Sechstagekrieg mit der einsetzenden Siedlerbewegung entscheidende Bedeutung.

Das biblische Israel geht mit der römischen Besatzung, die in der Zerstörung des Zweiten Tempels endet, endgültig zuende. Die Juden lebten seitdem in der Diaspora („Zerstreuung“). Das Land Israel war seitdem den unterschiedlichsten Eroberungen und Machthabern ausgesetzt, von Mameluken und Kreuzfahrern bis zum Osmanischen Reich. Erst ab den 1880er Jahren setzte mit den ersten zionistischen Siedlern eine Zunahme der jüdischen Bevölkerung, die bis dahin orthodox war, ein.